Author: matthias

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Was bringt ein Pop-up-Store?

Was bringt ein Pop-up-Store?

Früher als Zwischennutzung schlecht geredet, ist heute der Pop-up-Store ein riesiger Hype. Die Immobilienbesitzer freut es: Statt zeitweiligem Leerstand bleibt der Laden genutzt und die Mieteinnahmen fliessen. Doch lohnt es sich wirklich, so etwas zu betreiben? Darauf gibt es eine Antwort: Es kommt darauf an.

Zuerst Ikea und anschliessend Brack – beide haben es an der Zürcher Bahnhofstrasse vorgemacht: Ein schöner Laden an perfekter Lage mit vielen Artikeln zum testen – was will der Kunde mehr? Da liegt der Gedanke nahe, dass auch Start-ups diese Strategie verfolgen sollten – zumindest wenn es zum Businessmodell passt. Das Konzept ist ideal, um ein paar Monate das Geschäft zu testen und dann weiterzuziehen. Nach der Idee des Minimum Viable Product, ein Produkt mit Basisfunktionen zu entwickeln und auf dem Markt zu testen, kann ein Pop-up-Store sehr hilfreich sein.

Ist das Ziel jedoch, sich am Markt und an einem Standort zu etablieren, dann macht ein nur kurz geöffneter Pop-up-Store wenig Sinn. Die Kosten für Einrichtung, Umzug und Kommunikation des Standortes müssen auf die wenigen Monate Betrieb abgewälzt werden. Intern braucht es einige Zeit, bis die Abläufe an einem neuen Standort eingespielt sind – wer einmal in einem neu eröffneten Restaurant war, weiss genau, was ich meine. Kunden, welche sich an die Lokalität gewöhnen, stehen nach kurzer Zeit wieder vor verschlossener Türe, oder noch schlimmer: im Laden eines anderen Anbieters. Immense Kosten und Aufwände stehen einem kleinen Ertrag gegenüber.

Die Idee, schnell einen Laden zu eröffnen – womöglich an bester Lage und zu einem attraktiven Preis – mag verlockend sein. Doch prüft genau, was der Nutzen und die Kosten sind – für euch und für eure Kunden. Nur weil es für den Hausbesitzer mit Leerstand gut ist, ist es das noch lange nicht für euer Geschäft.

Diesen Artikel schrieb ich für die Reihe Start-up Challenges im Blog der alumni HWZ.

Vergiss die Investoren!

Vergiss die Investoren!

Für Start-ups lohnt es sich, ein solides Geschäftsmodell zu entwickeln. Organisches Wachstum ist nicht zwingend ein langsames und langweiliges Modell. Im Idealfall liegt schlicht und einfach mehr für die Gründer drin.

Vor wenigen Tagen habe ich einen Artikel gelesen, welcher Start-ups davor warnt, Geld-Arbitrage-Maschinen zu sein. Damit ist gemeint, dass man lieber bei Investoren Geld auftreibt, statt ein echtes Geschäftsmodell aufzubauen. Die Gründer verschwenden, wenn ich das so nennen darf, ihre Zeit damit, bei Investoren zu pitchen. Es wird also wertvolle Zeit dafür aufgewendet, zusätzliches Geld einzunehmen. Das eigentliche Geschäft bleibt auf der Strecke. Dabei machen viele eine falsche Rechnung: Denn ein Investorenfranken bleibt als Eigenkapital in den Büchern stehen, währendem ein Umsatzfranken im Idealfall komplett verbraucht werden kann.

Wer es schafft, von Anfang an ein solides Geschäftsmodell aufzubauen, statt Gelder von anderen aufzutreiben, hat zwei Vorteile: Es bleibt mehr Zeit für den Aufbau des Geschäfts und sobald die Gewinnzone erreicht ist, bleibt den Gründern der komplette Gewinn.

Diesen Artikel schrieb ich für die Reihe Start-up Challenges im Blog der alumni HWZ.

Das Gebäude macht’s

Das Gebäude macht’s

Die äussere Erscheinung zählt nicht nur beim Menschen. Auch das Büro macht einen bleibenden Eindruck auf Besucher und damit auf Bewerber und Geschäftspartner. Diese machen sich ein Bild von ihrem Gegenüber – oft unbewusst.

Vor kurzem durfte ich das Gewerbehaus Nœrd in Oerlikon besichtigen, um so einen Eindruck von einem modernen Gewerbehaus zu erhalten. Das Nœrd beheimatet die Firmen Freitag und Aroma, weitere Unternehmen und einen Coworking-Space.

Mir ist dabei aufgefallen, wie man mit wenig Aufwand und Material eine gute Arbeitsatmosphäre schaffen kann. Ein paar einfache Objekte und viel Farbe machen ein stilvolles Umfeld aus. Gleichzeitig hat Freitag die Räumlichkeiten und die Einrichtung auf ihre Prozesse optimiert. Mir wurde bewusst, dass nicht nur die Einrichtung, sondern auch das Gebäude selber den Eindruck ausmachen.

Darum überlegt euch gut, welche Räumlichkeiten ihr für eure Firma mietet. Vergesst dabei aber auch die Details nicht.

PS: Ich habe gerade am Samstag zwei weitere Pflanzen für unser Büro gekauft.

Diesen Artikel schrieb ich für die Reihe Start-up Challenges im Blog der alumni HWZ.

Diversity ist mehr als Geschlechtervielfalt

Diversity ist mehr als Geschlechtervielfalt

Diversity, was auf deutsch Vielfältigkeit oder eben Diversität bedeutet, wird heute als wichtiger Faktor im Unternehmen betrachtet. Doch Diversity wird nicht einfach von einem Tag auf den anderen im Unternehmen implementiert. Diversity beginnt mit der Firmengründung und bei der Anstellung der ersten Mitarbeitenden.

Um die Diversität zu verstärken, wird oft versucht, männer-lastige Teams mit Frauen zu erweitern und umgekehrt. Aber eine ausgeglichene Geschlechterverteilung bedeutet noch nicht hohe Diversität. Es gibt neben dem Geschlecht weitere Faktoren. Unterschiedliche Ausbildung und Erfahrung ist gerade bei der Gründung elementar. Gehen wichtige Themen wie Finanzen oder Vermarktung vergessen, kann das fatal werden. Beim weltweiten Verkauf profitiert ein Unternehmen vom kulturellen Hintergrund eines Mitarbeitenden, welcher aus dem Land stammt, in welchem die Produkte verkauft werden sollen. Erfahrene Unternehmer profitieren von den frischen Ideen Junger, welche nicht überall Probleme sehen. Ingenieure können mithilfe von Juristen ihre Erfindungen patentieren. Das sind nur einige Beispiele, wie Diversität in und ums Unternehmen Nutzen stiften kann.

Doch Diversität muss gepflegt und begleitet werden. Es ist nicht einfach möglich, ab sofort die passenden Mitarbeitenden anzustellen. Die ersten Stellen und der Umgang mit Querdenkern und Andersartigen sind entscheidend – es lohnt sich.

Diesen Artikel schrieb ich für die Reihe Start-up Challenges im Blog der alumni HWZ.

Vom Start-up zum Unternehmen

Vom Start-up zum Unternehmen

Alles hat ein Ende – auch das Start-up. Nach rund fünf Jahren, so das allgemeine Verständnis, ist die Start-up-Zeit vorbei. Doch was kommt dann?

Verschiedene Quellen sind sich einig: Nach rund fünf Jahren ist es vorbei mit dem Start-up. Entweder man hat es geschafft oder eben nicht. Im Erfolgsfalle kommt der fliessende Übergang zum frisch etablierten Unternehmen. Eine wichtige Phase, welche sich bei jedem Unternehmen anders gestaltet und sich stark auf den zukünftigen Erfolg auswirkt. Es ist der Übergang, bei welchem Management nicht mehr über einen kurzen Ruf ins Büro funktioniert, sondern ein Memo angesagt ist. Es ist der Zeitpunkt, ab welchem schriftliche Regeln und Reglemente beginnen Sinn zu machen. Definierte Prozesse helfen, ein gemeinsames Verständnis zu schaffen, welches weniger persönlich geprägt ist vom Einarbeitenden, sondern mehr vom Geschäftsmodell.

Das sind nur einige Beispiele und der Zeitpunkt für den Wandel muss nicht bei exakt fünf Jahren liegen. Die Kunst besteht darin, den richtigen Moment zu erkennen und die nötigen Massnahmen umzusetzen. So gelingt der Übergang vom Start-up zum Unternehmen.

Diesen Artikel schrieb ich für die Reihe Start-up Challenges im Blog der alumni HWZ.

Arbeite nicht zu viel

Arbeite nicht zu viel

Viele Gründer arbeiten Tag und Nacht bis zum Umfallen. Andere nehmen es eher gemütlicher oder sehen ihr Start-up gar als Nebenjob. Dabei ist der richtige zeitliche Einsatz nicht zu unterschätzen.

Unternehmer erzählen oft, wie viel sie arbeiten und wie wenig sie schlafen. Meistens ist dabei der genannte Durchschnitt von 12 oder 15 Stunden Arbeitszeit eher als einmaliges Maximum zu verstehen. Regelmässig lange zu arbeiten und wenig zu schlafen führt meiner Erfahrung nach nicht zu besserer Qualität. Es ist für mich durchaus möglich, stundenlang einfachere Arbeit zu verrichten, bei anstrengenderen Diskussionen bin ich aber auch einmal nach weniger als der Sollarbeitszeit richtig müde und brauche Feierabend. Dann gibt es auch noch die Gründer, die das Gefühl haben, mit wenig Arbeit reich zu werden. Wer das tatsächlich schafft, soll sich bitte umgehend bei mir melden. Alle anderen sind wahrscheinlich noch nicht auf dem Boden der Realität gelandet.

Viele Gründer arbeiten hingegen wirklich jeden Tag und meist sehr lange. Dabei fühlen sie sich oft überarbeitet und immer wieder ausgebrannt. Die Arbeit leidet darunter und die Erholungspausen werden immer länger. Mit der Zeit kippt das Verhältnis von Nutzen und Aufwand. Es hätte möglicherweise Sinn gemacht, früher Pausen oder auch mal ganze arbeitsfreie Tage einzulegen.

Ich hatte mir damals bei meinem Start-up eine goldene Regel angeeignet: Ich arbeite 6 Tage die Woche – maximal. Ein Tag bleibt fix frei und dient der Erholung und dem Privatleben. Auch wenn ich viel gearbeitet habe, habe ich mich so nie überlastet.

Diesen Artikel schrieb ich für die Reihe Start-up Challenges im Blog der alumni HWZ.

Ein guter Arbeitsplatz ist Gold wert

Ein guter Arbeitsplatz ist Gold wert

Co-working und allgemein flexible Arbeitsplätze sind aktuell ein grosses Thema. Solche Angebote sind grundsätzlich eine gute Sache. Je nach Geschäftsmodell und Phase der Unternehmung sollte man aber ein eigenes Büro bevorzugen.

Gerade in grösseren Städten gibt es immer mehr Co-working Spaces. Für einen Obulus können Jungunternehmer einen Arbeitsplatz flexibel mieten und gleichzeitig ein Netzwerk zu anderen Gründern aufbauen, welche an einem Tisch nebenan arbeiten. Das ist eine super Sache, vor allem in der Planungsphase des Unternehmens. Wenn Arbeiten wie Brainstorming, Recherche oder Schreiben des Businessplanes im Vordergrund stehen, macht es absolut Sinn, solche Angebote zu nutzen. Wird hingegen viel diskutiert, etwas produziert, mit Waren gehandelt oder stehen Besuche von Geschäftspartnern an, ist ein eigenes Büro oder eine eigene Werkstatt sinnvoller.

Aus Kostensicht lohnt es sich wohl für die meisten Gründer, zuerst in einem Co-working Space zu arbeiten. Zu teuer und zu unflexibel ist ein eigenes Büro mit Möblierung und Mietvertrag mit fünf Jahren Laufzeit. Nach einer gewissen Zeit, z.B. bei Abschluss der Konzeptphase oder wenn das Team wächst, ist es dann aber doch sinnvoll, eine eigene Infrastruktur aufzubauen. Ein eigenes Büro schafft ein Wir-Gefühl, schützt vor Ideenklau und schafft Stabilität. Damit zeigt ihr zudem euren Geschäftspartnern, dass ihr es ernst meint. Flexible Mietmodelle, wie sieTechnoparks anbieten, helfen Kosten zu sparen und bieten kurze Vertragslaufzeiten.

Und vergesst nicht, euch einen praktischen Arbeitsplatz zu schaffen: Gut eingerichtet im eigenen Büro macht das Arbeiten gleich doppelt Spass.

Diesen Artikel schrieb ich für die Reihe Start-up Challenges im Blog der alumni HWZ.

Denk an die Buchhaltung

Denk an die Buchhaltung

Manch ein Unternehmer startet volle Fahrt voraus und denkt an alles mögliche – nur nicht an die Buchhaltung. Klar muss diese, wenn nicht Teil des Angebots, ja nicht gerade im Mittelpunkt stehen. Aber man sollte sie dennoch nicht komplett vergessen.

Ich habe immer wieder die Sätze gehört: „Die Buchhaltung mache ich dann Ende Jahr!“ oder „die Buchhaltung macht jemand anderes für mich!“ Die Idee hinter solchen Aussagen ist oft unklar. Meist sind es eher Ausreden oder mangelndes Bewusstsein der Wichtigkeit. Denn man wird nicht für schlechten Verkauf oder ein lausigen Service gebüsst – zumindest nicht von den Behörden. Bei fehlender oder schlecht geführter Buchhaltung droht jedoch behördlicher Ungemach. Anrufe der Steuerbehörden zählen da noch zu den angenehmeren Konsequenzen.

Darum ist es wichtig, an die Buchhaltung zu denken. Wer sie nicht selber machen kann oder will, sollte zumindest alles möglichst genau dokumentieren und vor allem alle Belege sortiert aufbewahren. Ansonsten wird man nach einer gewissen Zeit von der Vergangenheit eingeholt. Spätestens wenn ihr die Steuererklärung einreichen müsst, werdet ihr froh über diesen Rat sein.

Diesen Artikel schrieb ich für die Reihe Start-up Challenges im Blog der alumni HWZ.

Verwende keine Abkürzungen

Verwende keine Abkürzungen

Abkürzungen können das Leben einfacher machen. So verwenden wir heute im Unternehmen Akronyme für alle Kolleginnen und Kollegen, um möglichst einfach interne Protokolle und Listen zu führen. Für Aussenstehende sind solche Abkürzungen aber unverständlich. Genau darum haben sie auch im Firmennamen nichts verloren.

Der Name des Unternehmens stiftet Identität. Er entscheidet, ob wir ein Unternehmen sympathisch, vertrauenswürdig oder schlicht nichtssagend finden. Dabei graut es mir vor Abkürzungen: So kaufe ich lieber bei Quelle statt bei QPY ein und esse lieber im Restaurant Gartenhof als im RGH. Ein schöner Name macht viel mehr Laune als irgendwelche kryptischen Buchstaben.

Es gibt da sicher einige Ausnahmen, wo Abkürzungen durchaus Sinn machen können. Die Wirtschaftsprüfer KPMG machen es den Kunden mit ihrem Namen einfacher, als wenn sie Klynveld Peat Marwick Goerdeler auswendig lernen müssten. Nur hat dieser Name eine fast 150 jährige Geschichte. Zudem verfügt ein grosser Wirtschaftsprüfer normalerweise auch über das notwendige Budget, um seinen Namen bekannt zu machen. Diese beiden Argumente fehlen jedoch bei einem Start-up. Gib deiner Firma also lieber einen sympathischen Namen und lass die Finger von Abkürzungen.

Diesen Artikel schrieb ich für die Reihe Start-up Challenges im Blog der alumni HWZ.

Der guten Ordnung halber

Der guten Ordnung halber

Viele Gründer träumen davon, ihr Unternehmen später einmal zu verkaufen. Aber nur ein aufgeräumtes Unternehmen findet tatsächlich einen Käufer. Auch wenn das gar nicht das Ziel ist: Ordnung halten lohnt sich trotzdem.

Ich hatte bisher viermal die Möglichkeit, selber Übernahmen von Unternehmen zu begleiten. Die Transaktionen unterschieden sich sowohl von der Art wie auch vom Kaufpreis sehr stark. Während die kleinste Transaktion innert weniger Tage über die Bühne ging, dauerte die grösste vom ersten konkreten Gespräch bis zur finalen Kaufpreisüberweisung ein gutes Jahr. Bei Letzterer hatte ich meine Weihnachtstage damit verbracht, zusammen mit Buchprüfern die Buchhaltung auf den Kopf zu stellen. Danach besuchte uns eine Phalanx an Anwälten. Jeder Vertrag wurde angeschaut und die wichtigsten davon genauer überprüft. Bei zwei weiteren Transaktionen stand das Inventar im Mittelpunkt, bei einer die Digitalisierung von Krankengeschichten.

Alle diese Übernahmen waren dank einer gewissen Qualität an Buchführung und Dokumentation überhaupt möglich. Auch wenn ihr gar nicht plant, euer Unternehmen zu verkaufen: Es lohnt sich, eine gute Ordnung zu halten. Spätestens bei der nächsten Revision werdet ihr froh darüber sein.

Diesen Artikel schrieb ich für die Reihe Start-up Challenges im Blog der alumni HWZ.