Microsoft kauft LinkedIn, so hiess es vor gut zwei Jahren für mich unerwartet in den Medien. Oft werden solche Übernahmen wie aus dem Nichts angekündigt. Tatsächlich verkauft sich eine Firma aber nicht über Nacht.
Oft wurde ich in der Vergangenheit von Firmenübernahmen und Wechseln der Eigentümerschaft überrascht. Plötzlich kamen Meldungen über Verkäufe, so auch von Start-ups. Hörte ich den strahlenden Verkäufern oder den begeisterten Einkäufern zu, so klang es immer nach spontanen Entscheidungen, welche sich schnell und ohne Aufwand ergeben hatten.
Ich war selber in unterschiedlichen Rollen an vier Geschäftsübernahmen beteiligt. Lediglich eine davon war eine spontane Aktion. Die Spontanität war auch nur möglich, da das Geschäft, welches wir übernommen hatten, bereits mit der Schliessung beschäftigt war. Allen anderen Übernahmen ging eine lange Verhandlung voraus, auch wenn diese zuerst implizit geführt wurde. So reifte die Idee der Übernahme unseres Unternehmens beim Käufer schon mehrere Jahre. Diesen Umstand bestätigte er mir aber erst nach dem Kauf. Ich machte unbewusst über mehrere Jahre Werbung für das Kaufobjekt und stand so mit ihm in Verhandlung. Auch mein aktueller Arbeitgeber, welchen wir vor einigen Monaten an einen Mitbewerber verkauften, stand bereits seit mehreren Jahren unter Beobachtung: Wir seien einem Manager bereits vor Jahren an einer Messe positiv aufgefallen.
Wer also plant, sein Unternehmen später einmal zu verkaufen, sollte an folgendes denken: Potenzielle Käufer haben einen langen Atem. Ein möglicher Verkauf des Unternehmens startet lange bevor man es merkt. Es macht daher Sinn, sich entsprechend zu verhalten.
Diesen Artikel schrieb ich für die Reihe Start-up Challenges im Blog der alumni HWZ.