Dominique von Matt hatte es an der Ringvorlesung 2005 der HWZ sehr schön formuliert: „Man muss die Ideallinie verlassen, um zu überholen – schliesslich fahren ja alle Fahrer in der Ideallinie!“ Mit diesem Beispiel aus dem Rennsport verdeutlichte er klar, dass es sich lohnen kann, neue Wege zu gehen.
Sei es mit eurer Geschäftsidee oder mit der Art, wie ihr etwas umsetzt: Es kann ein grosser Vorteil sein, etwas anders als alle anderen zu machen. Dazu ein simples Beispiel: Wir hatten in unserem ERP-System bei com2b den Prozess der Dokumente folgendermassen definiert: Zuerst wird eine Rechnung und dann ein Lieferschein erstellt. Damit hatten wir denselben Ablauf bei allen Aufträgen, unabhängig von der Zahlungsart. Das war nur eine kleine Abweichung vom üblichen Ablauf. Aber wir haben so nie vergessen eine Rechnung zu stellen, denn es ging erst Ware an den Kunden, sobald sie verrechnet wurde. In einem Geschäft mit tiefen Margen kann ein solches Detail, welches Aufwand reduziert und die Liquidität optimiert, einen riesigen Vorteil bedeuten.
Neue Wege ist auch das Unternehmen Uber gegangen, welches Angebot und Nachfrage näher zusammenbrachte: Die Auslastung der Fahrzeuge wird dadurch optimiert, dass immer das nächste ausgewählt wird – früher brauchte es dafür eine Taxizentrale, welche die Fahrzeuge koordinierte. Solche disruptiven Unternehmen gibt es viele, welche in den letzten Jahren die Märkte veränderten.
Ob es nun kleine Details sind oder ein grosser, disruptiver Gedanke: Es lohnt sich, Dinge anders zu machen oder eben die Ideallinie zu verlassen.
Diesen Artikel schrieb ich für die Reihe Start-up Challenges im Blog der alumni HWZ.