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Mit der richtigen Rechtsform gründen

Mit der richtigen Rechtsform gründen

Vor der Gründung eines Unternehmens solltet ihr euch einige wichtige Fragen stellen: Mit wem gründe ich? Was biete ich oder bieten wir an? Wie heisst das Unternehmen und das Produkt? Daneben solltet ihr euch eine weitere Frage stellen: Welche Rechtsform passt zu unserem Unternehmen?

Von angehenden Jungunternehmern und -unternehmerinnen werde ich in letzter Zeit oft gefragt: „GmbH oder AG?“ Oft haben die Fragenden eine Präferenz. Diese Präferenz basiert leider allzu oft auf Missverständnissen. Die einen wollen keine AG, da sie keinen Verwaltungsrat mit fremden Menschen haben möchten. Andere wiederum bevorzugen eine zwei der Rechtsformen aus steuerlichen Gründen. Dazu zuerst einmal die nüchterne Information: Die beiden Rechtsform unterscheiden sich seit der Unternehmenssteuerreform II noch weniger als früher. Relevante Unterschiede bei der Besteuerung der juristischen Personen sind mir nicht bekannt. Im Gegensatz zu natürlichen Personen. Auf Steueroptimierung gehe ich in diesem Post nicht weiter ein – mir scheint die Wahl der richtigen Rechtsform und Organisation wesentlich relevanter für den Erfolg eines Unternehmens zu sein.

Aufgrund der Diskussion über die juristischen Personen AG und GmbH vergessen viele Gründer, dass es noch andere Formen gibt. Das Handelsregisteramt des Kantons Zürich nennt mir neun Varianten zur Anmeldung. Die natürlichen Personen Einzelunternehmen, Kollektiv- und Kommanditgesellschaften und die juristischen Personen Aktiengesellschaft (AG), GmbH, Genossenschaft, Verein, Stiftung und Zweigniederlassung.

Von den natürlichen Personen ist meines Erachtens nur das Einzelunternehmen wirklich relevant. Diese Form eignet sich, wenn eine Person gründet und der Kapitalbedarf und das Risiko nicht allzu hoch sind. Sollten zwei oder noch mehr Personen gründen, gäbe es auch noch die Kollektivgesellschaft. Von dieser rate ich ab und empfehle dafür eine GmbH oder AG zu wählen. Die Regelung unterschiedlich grosser Anteile und ein Verkauf eines Teiles werden so vereinfacht.

Eine Genossenschaft, einen Verein oder eine Stiftung zu gründen bedingen spezielle Zwecke. Diese passen kaum zu einem profitorientierten Unternehmen. Wenn ihr nicht gerade eine Baugenossenschaft, einen Theaterverein oder eine Stiftung für eure nicht benötige Milliarde gründen wollt, dann sind wir wieder zurück bei der Frage, ob eine GmbH oder eine AG zu gründen sei. Diese beiden Formen unterscheiden sich rechtlich kaum, bringen aber einige organisatorische Unterschiede. Eine Revisionsstelle benötigt ihr bei beiden Formen bis zu einer gewissen Grösse nicht – auch hier sind AG und GmbH identisch. Nun aber zu den Unterschieden:

Folgende Punkte sprechen dabei für eine GmbH:

  • Ihr benötigt lediglich 20‘000.- Franken Startkapital – das reicht dann aber auch nicht weit…
  • Ihr möchtet die Besitzverhältnisse öffentlich machen und so Vertrauen schaffen. Denn jeder Inhaber wird mit Namen eingetragen. Das Führen eines Aktienregisters entfällt so
  • Ihr plant eine einfach strukturierte Geschäftsleitung, welche sich mit den Inhaber decken oder zumindest aus diesen bestehen.
  • Ihr plant keine Investoren an Bord zu holen.

Folgende Punkte sprechen für eine AG:

  • Ihr habt bereits mindestens 100‘000.- Franken Startkapital zusammen. Gründet besser nicht mit 50‘000.-. Weil so müsstet ihr im Konkursfall noch Geld nachreichen, obwohl ihr gerade auf der Strasse steht.
  • Ihr wollt die Besitzverhältnisse für euch behalten. Die Besitzer der Aktien und damit der Firma werden nicht veröffentlicht. Dafür führt ihr ein Aktienregister.
  • Ihr wollt eine Geschäftsleitung, einen Verwaltungsrat und Aktionäre aus verschiedenen Personen frei zusammenstellen. Ein Verwaltungsrat muss nicht Aktionär sein, diese Bedingung wurde abgeschafft.
  • Ihr plant demnächst Investoren an Bord zu holen.

Ihr könnt euch mit der richtigen Wahl einiges an Aufwand ersparen. Nun wünsche ich euch viel Spass beim Gründen.

Diesen Artikel schrieb ich für die Reihe Start-up Challenges im Blog der alumni HWZ.

Liquidität ist König

Liquidität ist König

Die finanzielle Liquidität ist in jedem Unternehmen ein wichtiger Faktor. Die Liquidität laufend zu messen und in einem passenden Zeithorizont zu planen ist überlebenswichtig. Dabei müssen den Eigenheiten des Businessmodells und der Branche Rechnung getragen werden.

Ich erinnere mich zurück an die Gründung meines ersten Start-ups com2b. Wir haben mit einem Kapital von 900 Franken gestartet. Für die Liquidität unseres Unternehmens war das gelinde gesagt eine kleine Katastrophe. Dieses Kapital reicht ja nicht einmal, um einen anständigen Computer zu kaufen – zumindest nicht vor 17 Jahren. An ein nachhaltiges Wachstum war nicht zu denken. Wir konnten auf den Goodwill unserer Lieferanten setzen und sie später bezahlen, sobald wir das Geld von unseren Kunden erhielten. Dieses Modell war sowohl von der Geduld unserer Lieferanten als auch von der schnellen Zahlung unserer Kunden abhängig. Das Risiko war hoch und das Wachstum beschränkt. Erst die spätere Gründung der GmbH und das entsprechende Geld, welches in die Firma floss, ermöglichten ein Wachstum und schliesslich eine Erfolgsgeschichte.

Damals hatte ich einen Planungshorizont von wenigen Wochen. Ich schaute vor allem darauf, dass unser Lagerbestand nicht zu gross wurde. Solange wir genug verkauften, eine ausreichende Marge damit hatten und die Kunden die Rechnungen auch bezahlten, hatten wir die Liquidität unter Kontrolle. Bei meinem aktuellen Arbeitgeber hingegen haben wir es mit akademischen Kunden zu tun, welche selber oft Monate oder gar Jahre auf die Zusage eines Budgets warten. Oft geht es mehrere Jahre, bis solche Kunden eine Maschine bestellen. Die Zahlungsmodalitäten sind dann oft länderspezifisch reguliert oder Teil einer Verhandlung. Zahlungseingänge sind schwer vorauszusagen. Entsprechend plane ich heute mit einem Horizont von zwölf Monaten und versuche für ein halbes Jahr Geld flüssig zu haben, auch wenn sich Zahlungen verzögern sollten.

Für die Liquiditätsplanung solltet ihr euch folgende Fragen stellen:

  • Welche fixen und welche variablen Ausgaben haben wir?
  • Wie bezahlen wir unsere Lieferanten?
  • Welche fixen und welche variablen Einnahmen haben wir?
  • Wie bezahlen unsere Kunden?
  • Was ist typisch in unserer Branche oder in unserem Umfeld? Und wie können wir dieser Herausforderung begegnen und was können wir ändern, um davon zu profitieren?
  • Wie lange reicht unsere Liquidität ohne jegliche Zahlungseingänge?

Mit diesen Fragen lässt sich eine effektive Planung erstellen. Wer sich damit schwer tut, sollte sich Hilfe holen – es lohnt sich!

Für die Verbesserung der Liquidität gibt es verschiedene Massnahmen. Einfach die Rechnungen spät zu bezahlen ist hingegen keine Lösung: Wer Lieferanten zu spät bezahlt, verspielt Goodwill und verschenkt damit oft Opportunitäten. Gut organisierte Lieferanten lassen sich nicht ohne Auswirkungen als Liquiditätspuffer missbrauchen. Im schlimmsten Fall leidet die Partnerschaft und damit verschlechtert sich das eigene Angebot. Das hat je nach Businessmodell sehr negative Auswirkungen und kann eine Abwärtsspirale lostreten.

In diesem Sinne: Gutes planen!

Diesen Artikel schrieb ich für die Reihe Start-up Challenges im Blog der alumni HWZ.

Baut auf neue Zöpfe

Baut auf neue Zöpfe

„Das haben wir immer so gemacht!“ Dass eine solche Aussauge zumeist ein schwaches Argument ist, weiss eigentlich jeder. Dennoch machen viele jeden Tag denselben Fehler – aus reiner Gewohnheit.

Als Jungunternehmer fällt man häufig auf die Nase: Kaum ist der Laden geöffnet, fehlt die Bewilligung. Im innovativen Restaurant fehlt die richtige Belüftung – der Einbau kostet ein Vermögen. Die neue Anwendung ist online und wenige Tage später lanciert ein etablierter Anbieter etwas Ähnliches – und erst noch gratis. Einige dieser Rückschläge sind Pech, andere wären für einen Branchenprofi voraussehbar gewesen.

Da liegt die Lösung nahe, sich einfach einen Branchenprofi als Berater oder Mitgründer zu suchen und das Problem verschwindet von alleine. Nein – so einfach ist es nicht. Denn meist ist es ja genau die Innovation, das Neuartige, welches ein Start-up wertvoll macht. Branchenkenner schliessen oft interessante Ansätze kategorisch aus. Das Argument lautet dann: „Das haben wir nie so gemacht!“ Die Macht der Gewohnheit schlägt so die Innovation KO.

Es gibt Themen wie Buchhaltung, Recht oder Steuern, für welche ich die Unterstützung eines Profis empfehle. Kreatives Rechnungswesen wäre Innovation am falschen Ort. Eine fehlende Bewilligung kann tödlich sein. Davon abgesehen empfehle ich jedem Jungunternehmer nicht auf alte, sondern auf neue Zöpfe zu setzen. Wählte eure Berater weise: Es waren oft Branchenfremde, welchen eine Branche revolutioniert haben.

Diesen Artikel schrieb ich für die Reihe Start-up Challenges im Blog der alumni HWZ.

Die Verpackung macht’s aus

Die Verpackung macht’s aus

Der Preis muss stimmen und die Qualität ebenfalls. Das sind ja wohl noch keine Neuigkeiten. Aber; die Verpackung und die passende Portionierung sind genauso entscheidend. Warum das so ist, erkläre ich in drei Beispielen:

Apfelschnitze

In unserem Büro gibt’s wöchentlich frisches Obst. Obwohl die Früchte frisch waren, lagen Ende Woche oft noch Früchte in der Kartonschachtel, in welcher sie geliefert wurden. Irgendwie animierte die Schachtel nicht zum Konsum. Als ich dann die Schachtel durch eine Schale ersetzte, wurden deutlich mehr Früchte gegessen. Ende Woche lagen meist nur noch ein paar Äpfel in der Schale. Dennoch es blieben Äpfel übrig: Offensichtlich waren Bananen einfach beliebter. Als ich dann einmal an einem Freitag die restlichen Äpfel in Schnitze teilte, waren sie innert kurzer Zeit gegessen.

Coca-Cola

Vor etwa vier Jahren beschriftete Coca-Cola ihre Getränkeflaschen mit Vornamen. Der Inhalt und der Preis blieben unverändert. Der Rest der Kampagne ist Geschichte. Die positive Umsatzentwicklung ebenfalls.

Neu gestrichenes Restaurant

Eines meiner Lieblingsrestaurants stand 3 Jahre nach Eröffnung mit einem mässigen Erfolg da. Das Essen war super und die Bedienung exzellent, dennoch fehlte das gewisse Etwas. Die Gründer wählten die Flucht nach vorn; sie strichen die Wände neu und gestalteten neue Speisekarten. Seither bekomme ich ohne Reservation kaum mehr einen Tisch, so gut besucht ist das Lokal.

Ist euer Produkt gut und stimmt der Preis? Dann bitte mundgerecht portionieren und richtig verpacken: So wird’s ein Erfolg.

Diesen Artikel schrieb ich für die Reihe Start-up Challenges im Blog der alumni HWZ.

Messen lohnt sich

Messen lohnt sich

Wie gross bist du? Wahrscheinlich kannst du mir das sofort exakt beantworten. Wieviel Umsatz macht dein Unternehmen? Auch hier sollte relativ zackig eine Zahl bereit sein. Frage ich aber detaillierter nach, dann werden die Antworten oft vage.

Ich habe über 14 Jahre im Handel mit Hardware gearbeitet. In dieser Zeit wusste ich immer sehr genau, wieviel Umsatz wir gemacht hatten. Ich wusste auch, wieviel Marge wir mit dem Handelsgeschäft machten. Diese Zahlen hatte ich auf den Rappen genau bereit. Dabei wusste ich jedoch nicht genau, welcher Kunde und welches Produkt wirklich gewinnbringend waren. Wir hatten eine Preiskalkulation und auch ein grobes Gefühl, aber keine genauen Zahlen.

Dann haben wir unser ERP erweitert und die statistischen Möglichkeiten wurden mit einem Schlag riesig. Wir wussten plötzlich, welcher Kunde und welche Verkaufsform wieviel zum Gewinn beitrugen. Plötzlich wurden versteckte Helden sichtbar: Ein optisch eigentlich ganz hässliches Produkt hatte uns damals mit Abstand am meisten Marge eingefahren. Es generierte uns über fünf Prozent der Gesamtmarge und das bei über 2000 Produkten im Sortiment. Klar hätte ich vor der Systemerweiterung ausrechnen können, wieviel wir von diesem Produkt verkauft haben. Diese Zahl dann mal Verkaufspreis minus Einkaufspreis und schon hätte ich eine ungefähre Zahl gehabt. Bei 2000 Produkten, wechselnden Währungskursen und laufend sinkend Verkaufspreisen eine aufwändige und doch ungenaue Sache.

„So what?“ werdet ihr denken. Dank der Statistik haben die auch nicht mehr verkauft. Und ja, das stimmt sogar. Im Folgejahr ist unser Umsatz sogar leicht gesunken. Aber dafür haben wir besser verkauft. Die jahrelang stabile Marge konnten wir im Folgejahr verdoppeln. Nach dieser Erkenntnis fühlte ich mich wirklich etwas grösser. In jedem Fall gilt: Messen lohnt sich.

Diesen Artikel schrieb ich für die Reihe Start-up Challenges im Blog der alumni HWZ.

Die beste Visitenkarte

Die beste Visitenkarte

Hast du eine Visitenkarte von dir dabei? Wenn ja, dann hast du alles richtig gemacht. Wenn du heute keine dabei hast, dann nimm das nächste Mal eine mit. Wenn sie dir ausgegangen sind oder gar keine besitzt, dann bestelle gleich neue.

Oft wird betont, wie wichtig Netzwerken sei. Neue Menschen kennenzulernen ist tatsächlich spannend und oft ergeben sich daraus Geschäfte oder Freundschaften. Neuen Bekanntschaften überreiche ich meist meine Visitenkarte und erhalte die des Gegenübers. Hat einer der Gesprächspartner keine Karte dabei, dann ist es immer irgendwie peinlich. Einzige Ausnahme: Die kartenlose Person hat gerade erst an ihrem Arbeitsplatz gestartet. Einen Namen und die Telefonnummer notieren wäre ja eigentlich einfach, unterbricht aber das Gespräch unnötig. Die Visitenkarte vereinfacht das. In einer Zeit, in welcher an Events Turnschuhe auf Halbschuhe und T-Shirts auf Anzüge treffen, bleibt die Visitenkarte ein verlässlicher Standard. Ohne Visitenkarte geht’s also gar nicht.

Ich war vor dieser Erkenntnis oft ohne Visitenkarte unterwegs – peinliche Momente inklusive. Ich war der Überzeugung, ich könne ja meinen Telefonbucheintrag per Bluetooth weitersenden. Ich habe dieses Vorgehen genau einmal erprobt. Es hat tatsächlich funktioniert. Wobei meine neue Bekanntschaft einiges an Geduld bewiesen hatte.

Dann wollte ich auffallen und habe A6 grosse Postkarten mit meinen Kontaktdaten bedruckt. Aufgefallen bin ich damit – wohl eher negativ. Bei der Übergabe wusste dann niemand wirklich, was sie mit meiner Monsterkarte anfangen sollten. Besser als keine Karte war es auf jeden Fall – aber nicht viel mehr.

Gerne möchte ich euch ein paar Tipps zur Visitenkarte geben. Dabei lasse ich das Design bewusst weg. Für Designtipps gibt es genug gute Posts im Netz.

  • Denkt zuerst an die Empfänger – ja genau die Stakeholder. Wem überreicht ihr die Karten und welche Informationen benötigt das Gegenüber. Gleichzeitig steuert ihr damit auch die mögliche Kommunikation. Einem Arzt als Beispiel empfehle ich die Mailadresse nicht aufzuführen, wenn er keine medizinischen Auskünfte per E-Mail geben möchte.
  • Euer Name gehört hingegen in jedem Fall auf die Karte – unpersönliche Karten sind etwas für Restaurants.
  • Die Angabe einer Festnetznummer wirkt immer seriös. Die Handynummer kann auf die Karte – bei einem Beruf als Verkäufer oder Monteur auch als alleinige Angabe. Die Faxnummer könnt ihr euch sparen. Oder wann habt ihr das letzte Mal eine Faxnachricht versandt?
  • Die Grösse im Kreditkartenformat von etwa 85 x 55 mm scheint mir ideal. Das Problem grösserer Karten habe ich bereits erwähnt. Kleinere können mickrig wirken und es fehlt an Platz für eure Angaben.
  • Deponiert in jeder Jacke ein paar eurer Karten, so habt ihr immer eine dabei. Vor einem wichtigen Anlass ist dann jeweils Auffüllen angesagt.

Nun wünsche ich euch viel Erfolg beim Visitenkartentauschen. Eine gute Visitenkarte ist – wie es so schön heisst – die beste Visitenkarte.

Diesen Artikel schrieb ich für die Reihe Start-up Challenges im Blog der alumni HWZ.

Erkenne den Mehrwert

Erkenne den Mehrwert

Die Durchhalteparole habe ich vor gut drei Wochen verkündet: „Auf keinen Fall aufgeben!“ Aber offenbar brauchen die Crews von massgekocht. und joineer diese aktuell gar nicht. Die beiden sprühen nur so vor Ideen und Motivation. Eine geballte Ladung an Energie ist vorhanden. Diese Energie gilt es nun richtig zu kanalisieren. Gerade für ein Unternehmen, welches gerade frisch gestartet hat, ist es wichtig, seinen Mehrwert zu erkennen und an diesem zu arbeiten.

Genau für diesen Mehrwert bezahlen dir, liebe Unternehmerin, deine Kunden Geld. Genau dieser Mehrwert ist die Begründung für die Marge, welche du, lieber Geschäftsführer, auf deinen Einkaufspreis schlägst. Klingt logisch. Aber, was heisst das konkret? Wie erkenne ich den Mehrwert?

Dazu möchte ich ein Beispiel aus meinem Start-up erläutern: Wir haben damals hauptsächlich Mobiltelefone und passendes Zubehör übers Internet verkauft. Ich ging lange davon aus, dass uns unsere Kunden für die Mobiltelefone Geld bezahlten. Das war ja irgendwie auch korrekt, nur wo war da der Mehrwert? Warum sollte ein Kunde meinem Unternehmen Geld bezahlen für etwas, das wir nicht veredelten? Wir verschönerten die Handys nicht, indem sie in unserem Lager umgepackt wurden. Wo lag also der Mehrwert?

Im Gespräch mit einem treuen Kunden wurde mir plötzlich klar, wo sich unser Mehrwert versteckte. Der Kunde sagte mir, dass er gerne 20 Franken mehr bezahle, wenn er ein Produkt bei uns kaufen würde. Den Aufpreis sei es ihm wert, wenn er dafür weniger Aufwand hätte. Er sei bereit für eine zuverlässige Lieferung etwas mehr zu bezahlen. Er habe schlicht weniger Zeitaufwand und weniger Stress, wenn er etwas bei uns kaufe. Plötzlich rückte unser vermeintliches Produkt Mobiltelefon in weite Ferne. Es war nämlich gar nicht unser Produkt. Es waren ja die Hersteller in Finnland, den USA oder Korea welche die Mobiltelefone entwarfen und herstellten.

Was war nun unser Produkt? Es war die Logistik. Und das obwohl wir einen grossen Teil des Weges zum Kunden an den gelben Riesen ausgelagert hatten – es macht ja wenig Sinn, Handys persönlich von Zürich nach Scuol, Chiasso oder Genf zu bringen. Dennoch war es genau die zuverlässige Logistik, welche wir zusammen mit unseren Partnern erbrachten. Wir schafften es, das vom Kunden gewünschte Produkt schnell und zuverlässig ans Ziel zu bringen. Und damit verdienten wir unser Geld.

Nun wünsche ich euch viel Spass beim Mehrwert entdecken.

Diesen Artikel schrieb ich für die Reihe Start-up Challenges im Blog der alumni HWZ.